Spirituelle Persönlichkeit
Nur wenige Menschen sind sich ihrer eigenen spirituellen Persönlichkeit
wirklich bewusst. Den meisten ist nicht klar, dass sie Geistwesen und eine Seele
sind und einen physischen Körper haben, der zum Leben in der physischen Welt
notwendig ist. Darüber hinaus aber haben wir einen Astralkörper, der zur
astralen Welt gehört und einen Geist- oder Ätherkörper, der zur Geistigen oder
Ätherwelt zählt.
Der physische Körper ist der schwerste dieser drei Körper.
Er ist das Rüstzeug, mit dem wir in der physischen Welt leben. Ihn können wir
mit den physischen Augen erkennen. Der Astralkörper dient uns auf der
Gefühlsebene hier in dieser Welt und steht in Verbindung mit der Astralwelt, der
er zugehört. Alles was wir auf der physischen Ebene fühlen, die Erfahrungen die
wir machen, sind zuvor auf der astralen Ebene gefühlt und erlebt worden (siehe
auch Kapitel 16 – Träume und Gebete). Hellsichtige Menschen können den
Astralkörper sehen. Wer sensibel genug ist und um diese Dinge weiß oder auch mit
Vibrationen arbeitet, die mit Heilung auf allen Ebenen zu tun haben, kann ihn
fühlen. Der Geist- oder Ätherkörper hat seinen Ursprung im Ätherischen, ist
nicht fassbar und in dieser Welt unsichtbar für das menschliche
Auge.
Lassen Sie mich in einfachen Worten versuchen, etwas mehr über diese „Körper”
zu sagen, über ihren Zweck und über die Welten, denen sie angehören. Wir alle
sehen vorwiegend unseren physischen Körper. Wenn wir sagen „Ich habe
Rückenschmerzen” oder „Ich fühle mich nicht wohl”, denken wir dabei
hauptsächlich an den körperlichen Zustand und vergessen nur zu leicht, dass wir
viel mehr als nur Fleisch und Blut sind. Immerhin leben wir aber heute in einer
Zeit, in der die Erkenntnisse wachsen, dass viele physische Beschwerden ihre
Wurzeln in der Psyche haben, die aber nicht gleichzusetzen ist mit der Seele.
Geist und Seele sind nicht krank. Krankheit, Schmerzen und Leid haben ihren
Ursprung in unserem Menschsein. Noch immer sind wir vorrangig bestrebt, nur die
körperlichen Beschwerden zu sehen und zu behandeln und den psychischen Ursachen
weniger Beachtung zu schenken, die damit zwangsläufig unerkannt bleiben. Häufig
spricht man auch von einem „nichtssagenden Gesicht” oder „einer schönen Frau”
und bezieht sich dabei ebenfalls nur auf die äußere Erscheinung, die äußere
„Hülle.” Manchmal aber heißt es auch „Oh, was für ein weiches Gemüt er hat” oder
„Was für eine mutige Seele”, und dann meinen wir wirklich den Geist in uns oder
unsere Seele und nicht nur den sichtbaren Körper.
Man sagt, der
feinstoffliche Körper sei das Abbild des physischen Körpers. In Wirklichkeit
aber ist der Astralkörper makellos und nicht wie der physische Körper
unterschiedlichen Alterungsprozessen unterworfen. Innerhalb des Astralkörpers
haben wir aber einen weiteren, noch viel feineren Körper, den wir Geist- oder
Ätherkörper nennen. Für das Erdenleben sind alle drei verbunden durch die
sogenannte Silberschnur. Bei Eintritt des Todes spannt sich die Silberschnur
dreimal, bevor sie reißt und damit die endgültige Trennung des physischen vom
Astralkörper vollzieht. Es ist wichtig zu erwähnen, dass mit der Geburt in diese
Welt die Durchtrennung der Nabelschnur erfolgen muss, um das Baby von der Mutter
zu lösen und es körperlich von der Astralwelt zu trennen, zu der es bis jetzt
gehörte. Natürlich bleibt jeder Mensch trotzdem das ganze Leben hindurch mental
mit der Geistigen Welt verbunden.
Der Tod auf der physischen Ebene bedeutet
die Geburt in die Geistige Welt. Der Astralkörper wird vom physischen Körper
getrennt. Das vollzieht sich auf gleiche Weise durch das Durchtrennen der
Silberschnur.
Viele Menschen haben während ihres Erdenlebens
Nahtod-Erlebnisse. Wir wissen, dass Astralreisen eine Tatsache sind. Während
solcher Reisen bleibt die dehnbare Silberschnur unbeschädigt, aber sie bewirkt,
dass der Astralkörper während einer bestimmten Zeit von der Schwere des
physischen Körpers befreit ist. Zahllose Menschen berichten von solchen
Erlebnissen während Operationen, nach einem Unfall oder in anderen kritischen
Situationen. Viele schweben über ihrem eigenen Körper und beobachten ihn, z.B.
während einer Operation. Fast jeder kennt jemanden, der im Zusammenhang mit
einem solchen Erlebnis aber auch von einem herrlichen Gefühl der Freiheit und
Leichtigkeit spricht. Auch nach der Rückkehr in den physischen Körper berichten
alle übereinstimmend von den gleichen Erfahrungen. Sie sahen ein strahlend
helles Licht, heller als das der Sonne. Sie bewegten sich durch einen Tunnel
diesem Licht entgegen, als ob sie sich damit verschmelzen wollten. Viele
entdecken Angehörige, die mit liebevollem Lächeln bereit stehen, sie zu
empfangen. Oft hören sie menschliche Stimmen, die sie auf die Erde zurückrufen,
oder sie erfahren mittels ihrer Gedankenkraft, dass sie in unserer Welt noch
gebraucht werden oder ihre Mission auf Erden noch nicht erfüllt ist.
Der
Rückweg durch den Tunnel in den physischen Körper vollzieht sich rasend schnell,
wie ein Augenblick. Die Zeit bleibt stehen. Wieder bei Bewusstsein, können die
Betroffenen aber nichts über die Länge der Zeit aussagen, die sie außerhalb des
physischen Körpers verbracht haben. Erlebnisse dieser Art haben aber ihr Leben
und ihre Einstellung zum Tod verändert. Mancher wird davon sprechen, welch ein
herrliches Gefühl der Freiheit er erfahren hat, voller Frieden und Harmonie.
Soll das der Tod sein? Dann heiße ich ihn willkommen und fürchte ihn nicht mehr.
Solch ein Erlebnis berührt viele Menschen auch geistig. Manche suchen wieder den
Anschluss an Gott und finden zurück zum Gebet. Andere begeben sich auf einen
neuen spirituellen Weg der Reife. Sie erkennen, dass die sichtbare Welt, in der
wir hier leben, eine Illusion ist, dass dieses Erdenleben nicht unser wahres
Leben ist, sondern nur ein Durchgang. Nach einer solchen Erfahrung ist es nicht
mehr schwierig zu verstehen, dass wir einen Astralkörper haben, welcher der
Astralwelt angehört.
Im Schlaf verändert sich unser Bewusstsein. Wir
verlassen die physische Ebene und finden Eingang auf der astralen Ebene, wo wir
verschiedene Stadien traumähnlicher Zustände durchleben, die wir mit Schlaf
bezeichnen. Diese unterschiedlichen Zustände sind von Nacht zu Nacht verschieden
und offensichtlich abhängig vom Schlafzyklus, der Länge und Tiefe des Schlafes.
In jedem Fall aber sind wir normalerweise sehr aktiv auf diesen
Bewusstseinsebenen und können mit unseren Lieben in der Astralwelt in Verbindung
treten. Höhere Wesenheiten leiten uns und geben uns Führung für unser
Erdenleben. Weckt man einen Menschen abrupt aus dem Tiefschlaf, sei es durch
Schütteln oder lautes Anrufen, so lässt sich eine Wiederkehr von der
Bewusstseinsebene der Astralwelt in die physische Welt an einem leichten Ruck
oder auch Schütteln erkennen. Die meisten Menschen benötigen dann auch einen
Augenblick, um sich den Bedingungen in unserer Welt erneut anpassen zu können.
Aber auch hier gibt es Unterschiede, so wie jeder Mensch andere Schlaf- und
Aufwachgewohnheiten hat. Die einen brauchen ein bisschen länger, andere sind
sofort hellwach. Doch sollte man grundsätzlich vermeiden, einen Menschen zu
plötzlich aus dem Schlaf zu reißen, weil es für unsere Nerven immer einen Schock
bedeutet.
Die meisten von uns wissen nichts davon, dass sie sich während des
Schlafes auf einer astralen Ebene des Bewusstseins befinden, ebenso wie sie
nichts von einem Astralkörper wissen. Im Tod legen wir lediglich unseren
physischen Körper ab, den schwersten unserer Körper, der für die niedrigeren und
langsameren Vibrationen dieser Welt geschaffen ist. Nach dem Tod geht das Leben
weiter in unserem Astralkörper, der den höheren und schnelleren Schwingungen der
Geistigen Welt entspricht. Dort setzen wir unser Leben fort und gehen auf
unbegrenzte Zeit unseren Weg spiritueller Entwicklung weiter, so wie es dem
Stand unseres geistigen Bewusstseins entspricht. Wenn die Zeit reif ist, und das
ist abhängig vom Stand unserer geistigen Erkenntnisse, gehen wir weiter und
steigen auf in eine höhere Sphäre. Ganz von selbst befreien wir uns dann von
unserem Astralkörper, der uns von nun an nicht mehr weiter auf einer Ebene mit
noch höheren und schnelleren Schwingungen dienen kann. Für diese neue
Bewusstseinsebene wird uns dann der empfindlichste unserer Feinstoffkörper die
notwendigen Voraussetzungen verschaffen.
Alle diese Veränderungen sind
Naturgesetzen unterworfen, wir brauchen uns deshalb keine Gedanken zu machen.
Wir werden für jedes Leben automatisch in der richtigen Weise ausgestattet sein.
Stell Dir ein Glas Wasser vor. Wenn das Wasser gefriert, wird es zu Eis, wenn Du
es erhitzt, wandelt es sich in Dampf. In Eis und Dampf ist immer Wasser
enthalten. Es ist alles eine Frage der Schwingung. Vielleicht macht es dieser
Vergleich einleuchtender. In dem Maße wie wir spirituell in der Geistigen Welt
wachsen, erweitert sich auch unser Bewusstsein, und stufenweise steigen wir die
Leiter ewigen Fortschritts höher. Die Welt um uns ist die Welt, die wir selbst
geschaffen haben, sie ist genau die richtige für unser augenblickliches Dasein.
Alles geschieht ganz natürlich. Je höher wir kommen, desto durchsichtiger und
heller wird es um uns. Wir finden uns im Kreise gleichgesinnter Seelen. Wir
gehen ineinander auf, wachsen zusammen, strahlen zusammen und befinden uns in
einem Zustand vollkommenen Friedens und Harmonie, den wir hier mit dem Begriff
„Himmel” (das Reich Gottes) beschreiben würden.